Perry Rhodan 3006 gelesen …


… und über den Roman muss ich noch mal nachdenken.

Meistens beginne ich eine Rezension mit der ganz subjektiven und persönlichen Frage „Hat mir das gefallen, was ich gelesen habe?“. Die zweite deutlich wichtigere Frage „Warum ja, warum nein?“, folgt dann, soweit ich sie mir beantworten kann, eher gegen Ende.

Das obligatorische „Worum geht in dem Roman?“, wird gefolgt von der Frage der Relevanz im Zyklus und dann natürlich wie hat der Autor es umgesetzt.

Bei diesem Roman stehe ich etwas verwirrt da. Es gab viel Schönes, wie die ON-Piraten, die Desintigratorwürmer, das Team aus Perry und Tenga. Der Oxtoner, die beiden Wurmreiter zum Schluss. Und dann gab es einige Momente, in denen ich das Heft für einen kurzen Moment verwirrt zu Seite gelegt habe. Fast scheint es so, als ob Uwe Anton sich selbst die Frage gestellt hat, was soll das hier (alles) überhaupt werden? Gegen Ende des Romans muss ich sagen, er hat die Kurve noch so halbwegs gekriegt.

Short: Auf dem Weg zu Wega wird die BJO BREISKOLL von Linearraumtentakeln aus dem Liniarraum geholt und Perry stürzt sich zusammen mit dem Singanesen Tenga in den Schlund eines großen Wurmes.

Die Frage nach dem „Warum macht Perry das?“, hat mich etwas beschäftigt. Ich spekuliere mal wild herum und würde behaupten das stand so im Expose und der Autor war da auch erstmal etwas verwirrt und musste erst einen Weg für sich finden, wie man das zum Funktionieren bekommt. An sich fand ich die Ideen in dem Roman witzig und das Ganze hatte viel Potenzial, das dann auch stellenweise hervorblitzte.

Das eigentliche Problem liegt meiner Meinung wie es sich konstant, bis auf die löbliche Ausnahme des Zyklusendes von Genesis, durch diese Expo-Epoche zieht: an der Vermittlung der Vision von den Expokraten zum Autorenteam. Wie sieht diese neue Post-Weltenbrand-Galaxis aus? Was war während des Weltenbrandes? Wie funktioniert das Leben des Einzelnen in welcher sich entwickelnden Gesellschaft?

Wim Vandemaan hat den Durchblick und die Visionen, Christian Montillon hat die witzigen und abgedrehten Einfälle. Die Autoren können gute Romane schreiben, wenn sie denn die Chance dazu bekommen. Woran es fehlt, ist mal wieder und immer noch der Mittelbau. Ein einheitliches Bild der Umgebung und des darin tobenden Lebens. Wohin geht die Reise? Es reicht nicht, wenn die Expotarchen das wissen, die Autoren müssen sich sicher darin bewegen können.

Sowas muss bei allen Beteiligen sitzen, bevor man mit Band Eins eines Zyklus anfängt. Das ist kein Automatismus.

In Summe, würde ich sagen war der Roman gut, aber mit ein paar Fragezeichen. Beim Zyklus stelle ich mir die Frage, wurde da viel Potenzial verschenkt? Warum nicht mitten im Weltenbrand anfangen? Etwas mehr Mut zur Dystrophie hätte meiner Meinung nach nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

Die jährliche Autorenkonferenz im Ehren, aber ein mehrtägiger Vor-Zyklus-Workshop wäre vielleicht eine Idee …

Eine kleine Anmerkung zum Permanent-Linearraum-Antrieb: So ein System funktioniert nur, wenn er aus mehreren unabhängigen Antrieben besteht, die zusammen arbeiten und somit eine Einheit ausfallen kann oder noch viel wichtiger gewartet, repariert oder ersetzt werden kann. Ein Antriebs-Cluster oder Clusterantrieb. Was dann auch die Anzahl der einzelnen Tentakel erklären könnte. Ein cooles Konzept, das vielleicht das eine oder andere Wort mehr verdient hätte. Was uns zu Standardproblem Nr. 2 führt: Etwas viel Handlungsstränge für einen Roman. Diese Episode hätte locker für einen Doppelband oder einen 4er-Block getaugt …

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Welten an Drähten und wahre Namen 181: Stopp den Uploadfilter!

Lange, lange ist es her das ich was zum Thema virtuelle Welten geschrieben habe. Das Thema ist es aber wert denke ich:

Wer möchte kann gleich hier zur Pedition zum Urheberrecht bei Change.org bewegen.

Dreister Weise übernehme ich den Text der Organisatoren, dann habt ihr vielleicht noch die Chance teilzunehmen.

„Heute Abend ab 20 Uhr: Die große Demonstration gegen die Urheberrechtsreform in Second Life

Genau an dieser Stelle. SLURL: https://maps.secondlife.com/secondl…/Port%20Genieva/…/153/22

Unser Discord-Server: https://discord.gg/P3x79Xw „

Ein „paar“ virtuelle Avatare mit realen Menschen dahinter sind schon mal anwesend (52 Avatare auf einer SIM sind hart an der Grenze des technisch machbaren).


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Perry Rhodan 3005 gelesen …

… und Andreas Brandhorst macht keine halben Sachen.

Gastromane haben meistens eine Gemeinsamkeit: Der neue Autor bekommt etwas besonderes, meistens auch eine Stelle, an der er oder sie nicht sonderlich viel kaputt machen können. Sei es eine Jugendgeschichte einer Figur, eine nette Seitenepisode oder einen entspannten Ritt auf einer Qualle von der Landestelle zum nächsten Transmitter.
Andreas Eschbach kann man da schon mehr machen lassen, schließlich kennt der sich mit Perry Rhodan mittlerweile gut aus. Bei Andreas Brandhorst war ich also gespannt, was mich dort erwartete. Und ich muss sagen, ich bin überrascht, das war ein Roman, ein Handlungsabschnitt, den so auch ein langgedienter Teamautor geschrieben hätte. Keine Extrawürste, keine ungefährliche Stelle; das war ein vollwertiger Perry Rhodan mit all seinen Schwierigkeiten und Herausforderungen. Und Andreas Brandhorst hat hier einen hervorragenden Perry-Rhodan-Roman geschrieben. Wer Andreas Brandhorst etwas kennt, der weiß, das macht der Autor immer so. Es geht immer mit vollem Einsatz und voller Konzentration an den nächsten Roman.

Short: Perry Rhodan, der Singanese Tenga und der Mutant Donn Yaradua reisen quasi inkognito mit einer Delegation der aktuellen LFG zum Extremplaneten Tellus, wo während des Dolan-Krieges ein Stützpunkt des Solaren Imperiums war. Eine Archäo-Kampagne der Shenpadri hat dort das verschollene Terra entdeckt.

Man merkt, dass Andreas Brandhorst in seiner regulären Schreibtätigkeit ausgewachsene Romane schreibt: Es gibt eine Einführung in das Umfeld, die Personen werden vorgestellt und die Ausgangssituation wird so beschrieben, das man sich dort zuhause fühlt. Kurz man wird als Leser dort abgeholt, wo man eigentlich immer abgeholt werden sollte, vor dem eigentlichen Anfang der Geschichte. Möglicherweise brauchte das der Autor selbst um in den Perry Rhodan Kosmos eintauchen zu können, aber ich habe das sehr genossen, so viel Flair und Atmosphäre täten den aktuellen regulären Romanen auch nicht schaden.

Gut gefallen haben mir die Shenpadri, deren Fremdheit mit viel Liebe zum Detail geschildert wurde. Der Hinweis auf den Dolan-Krieg lässt erahnen, was wohl noch so unter dem auftauenden ewigen Eis liegen mag, was aber etwas kurz kam. Dafür kam der Sense-of-Wonder definitiv nicht zu kurz. Da hat sich Andreas Brandhorst was charmantes einfallen lassen. Was verrate ich an der Stelle natürlich nicht.

Eines kann ich aber definitiv verraten: Ich hatte den Roman schon am Donnerstag komplett gelesen und ihn sehr genossen. Das lasse ich mir gerne öfter gefallen, auch wenn der Perry sonst eher das wohlverdiente Wochenende einläutet.

In Summe also ein hervorragender Roman, der sich vor keinem anderen Roman, der Perry Rhodan Serie verstecken braucht. Voller Atmosphäre und Sense-of-Wonder, spannend und hervorragend geschrieben, was will man mehr?

Mehr solche Romane natürlich. Das war super!

Anbei noch ein Link auf Sechs Fragen an Andreas Brandhorst zu seinem PR-Roman 3005 von Roman Schleifer auf der PROC Homepage.

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Perry Rhodan 3004 gelesen …

… und es war ein Ringen zwischen Autor und Expokrat.

Mir hat der Roman an den Stellen gefallen, an dem der mit der Autor die Geschichte fließen ließ, weniger an den Stellen, an denen die Staatsräson auf Erledigung der abzuarbeitenden Punkte drängte. Das Setting, also die Umgebung, das Ensemble und die Ausgangslage; waren vielleicht etwas überkonstruiert, aber die Geschichte war gut erzählt und hatte ihren Charme.

Short: Zwei Dumme, eine Idee. Es geht auf die ausweglose Straße um hinter das Geheimnis des VITAL-SUPPRESSORs zukommen.

Auf der einen Seite ein Perry Rhodan mit ein paar Robotern im Alleingang, auf der anderen Seite die Abenteurerin Giuna Linh , das NDE-Agenten Dua Kondayk-A1 und Cyprian Oki, sowie der im Vital-Suppressor-Koma liegende Lanko Wor samt begleitendem Ara Doktor Spand.

Perry mag an das Schicksal der ODIN-Besatzung gedacht haben, als er alleine loszog oder er wollte sich einfach mal wieder alleine in ein Abenteuer stürzen, es war ungewohnt, aber nicht schlecht. Fast schon erfrischend. Kein besonderer Personenkult, dafür ein Perry, der seine Stärken wie zu Risikopilotenzeiten ausspielen kann. Hier war der Charakter mal keine Rampensau, sondern angenehm auf seine Mission konzentriert.

Gut hat mir im Roman auch gefallen, wie die Gefangenen unterschiedlichster Herkunft zu einander finden und sich gemeinsam durchs Leben schlagen. Es geht nicht immer ganz ohne Reibungen ab, aber das hatte durchaus Vorbildcharakter. Eine ebenso gelungene Gruppendynamik zeichnet das Team um Giuna Linh und die NDE Agenten aus. Die Gespräche zwischen Giuna und dem Doktor waren vielleicht etwas skuril, hatten aber Charme, da war eine schöne Spannung im Raum.

Ein weiteres witziges Detail war dann der unerwartet schwere Hyperkristall, der sogar einem Perry Rhodan etwas Arbeit abverlangt. Hier hatte der Autor Christian Montillon erkennbar Spaß und das war gut so, denn den das färbt auch auf den Leser ab 🙂

Eine Schwäche war vielleicht die Schilderung der Durchquerung der Hülle der ausweglosen Straße, die war etwas detailarm und hätte etwas plastischer ausfallen können. Technik ist keines der Dinge, die ich als besondere Stärke des Autors hervorheben würde und so wirkte die Durchquerung des Schutzschildes auf dem Hinweg etwas konstruiert und auf dem Rückweg schlicht vergessen. Konstruiert wirkte auch das zufällige Aufeinandertreffen von Perry Rhodan und der Gruppe um Giuna Linh.

In Summe war es ein kurzweiliges Lesevergnügen in kammerspielartiger Atmosphäre. Natürlich kann man alles Mögliche mehr wollen, aber es gibt Tage, da sollte man die Kirche im Dorf lassen. Wir sind gut unterhalten worden und damit sind wir über der Ziellinie.

Auf zum nächsten Perry.

Anbei noch ein Link auf 5 Fragen an Christian Montillon zum Band 3004 von Roman Schleifer auf der PROC Homepage.

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Perry Rhodan 3003 gelesen …

…und man sollte vorher „Die Leben des Blaise O’Donnell“ gelesen haben.

Ich muss zugeben, ich hatte so meine Schwierigkeiten mit „Das Triumvirat der Ewigen“ von Michael Marcus Thurner. Es mag daran gelegen haben, dass mir nicht so wirklich klar wurde, worauf der wirkliche Fokus des Romans liegt.

Short: Perry Rhodan reist im Paau zu Homans Verborgenheit um dort die entführte Zemina Paath vor dem Triumvirat der Ewigen zu retten.

Wenn man jetzt an die Geschichte mit der Prämisse herangeht, es dreht sich um eine Rettungsmission aus einer jahrhundertelang vor dem Weltenbrand verborgenen in sich geschlossenen Welt, wirkt die Sache nicht wirklich rund. Einiges wirkt ungereimt und etwas zu hastig abgehandelt.

Wie zum Beispiele, gelingt es dem Alten, mir nichts dir nichts, jemanden zu entführen, der im Alleingang die gesamte RAS TSCHUBAI lahmgelegt hat? Warum geht Perry Rhodan komplett alleine auf diese Rettungsmission, denn er das auch mit Rückendeckung der Mannschaft der BJO BREISKOLL tun könnte?

Die eigentlich pfiffige Idee von Homans Verborgenheit kommt etwas kurz. MMT verfällt hier etwas in Klischees eines 1984. So ganz revolutionär neu ist das nicht. Mir fehlt dort etwas Hintergrund zur Entstehung und zur Technik der Verborgenheit.

Das Triumvirat als Böse Macht überzeugt eher bedingt, wenn man bedenkt wie leicht Perry Rhodan und die Bewohnern der Verborgenheit am Ende es am Ende überwinden. Etwas geschummelt war das schon, und Perry Rhodans Weitsicht wurde rehabilitiert.

Aber so ganz überzeugend war es nicht. Trotz Überlänge, bzw. fehlender LKS und sämtlicher sonstigen Beilagen fehlte für eine wirkliche Immersion ein weiterausholender Spannungsbogen und etwas mehr Beiwerk links und rechts der Haupthandlung.

Etwas Licht ins Dunkel brachte die anschließende Lektüre von „Die Leben des Blaise O’Donnell“, dem Abschlussband der „Verlorenen Jahrhunderte“. Kennt man die Vorgeschichte, dann wird klar, worum es in dem Roman wirklich geht: Um die Frage was macht die Unsterblichkeit aus einem Menschen?

Unter der Prämisse wird dann einiges klarer und stringenter.

Beide Romane leiden aber etwas unter dem Fehlen des eigentlichen Kernthemas, der Post-Ekpyrosis, die sich direkt an die Ekpyrosis anschließt. Etwas mehr zu den Auswirkungen und Veränderungen, die das der Milchstraße aufbürdet, hätte ich schon gerne in der Hauptserie gelesen. Ich muss zugeben, ich habe noch nicht alle Romane der „Verlorenen Jahrhunderte“ gelesen, werde das aber wohl nachholen müssen.

In Summe fehlt es mir im aktuellen Roman, aber auch besonders in der aktuellen Zyklushandlung etwas an der Immersion. Das Umfeld kommt zu kurz. Es fehlt Flair und Atmosphäre. Hier sollte vielleicht jemand seine Rosinante satteln und dem Weißraum den Kampf ansagen …

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