Perry Rhodan 2911 gelesen …

Perry Rhodan 2911 gelesen … und ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich den Roman finden soll.

Zum einen bewahrheitet sich das, was ich mit dem Ende von 2910 vermutet habe: Der Handlungsteil um das goldene Reich wird interessant und lesbarer. Dann wiederum gibt es ein paar Sachen, die ich am Roman gerne kritisieren möchte. Bisher hat mich davon nichts abgehalten, aber das ist ein anderes Thema, das ich mir für die Rubrik „Schreiben ist Schreiben“ aufheben möchte. Also wende ich mich diesem Roman zu, wie ich das bisher hemmungslos mit jedem anderen Roman getan habe, seitdem ich Perry Rhodans „rezensiere“ (was ich im strengen Sinne des Wortes natürlich nicht mache).

Fangen wir am Anfang an. Die erste Szene fand ich sehr gelungen und sie macht sowohl vom Thema als auch vom Schreibstil her definitiv Lust auf mehr. Leider wechselt das zweite Kapitel komplett auf eine ganz andere Baustelle. Eben noch steckt Perry Rhodan, halb entstofflicht, tief im Gestein des Planeten und dann befinden wir uns in der, für mich doch etwas surrealen, Welt eines futuristischen und leicht dekadenten Hofes wieder. Viel größer hätte der Kontrast meiner Meinung nach nicht ausfallen können. Nachdem ich den Roman ausgelesen hatte, bilde ich mir ein zu verstehen, warum Robert Corvus oder das Exposé das so gemacht hat. Im ersten Moment hat mich das allerdings erstmal aus dem Lesefluss geworfen.

Zwar eröffnet sich hier eine zweite hochinteressante Geschichte, die zudem dem Antagonisten noch einiges an Tiefgang verleiht. Allerdings stielt die der eigentlichen Hauptgeschichte etwas die Show. Möglicherweise hätte man den Fokus etwas mehr auf Perry Rhodans Reise durchs Heroldische Gewölle und Ort 433 legen können, dieser Teil hätte durchaus etwas mehr Platz vertragen können.

Und dann kommen wir zu dem Teil, der Erinnerungen an die „gute alte Zeit“ wachruft. Eine Atombombe als Mittel der Wahl um ein Problem zu lösen. Hurra, die Zeit der Atomhandgranaten ist wieder da! Ernsthaft? An dieser Stelle hätte die Geschichte eigentlich zu Ende sein können – da alle tot.

Eine etwas weniger brachiale Lösung hätte hier niemandem weh getan, die Sache vielleicht sogar etwas interessanter gestaltet. Nun die Ära K. H. Scheer hat ihre glühenden Anhänger, wenn ich ehrlich gesagt eher Richtung William Voltz tendiere. Das ist allerdings immer Geschmackssache und kein sonderlich belastbarer Vergleichsmaßstab.

Wirklich gut gefallen hat mir der Gäone und – wer hätte das nach meiner anfänglichen Skepsis gedacht? – die junge Thoogondu Shuuli. Robert Corvus hat ein Händchen für weibliche Protagonisten. Auch wenn sie in diesem Roman dem Hauptcharakter Perry Rhodan die Show stielt.

In Summe überzeugt der Roman im Gegensatz zu 2910 auch im ersten Anlauf und ich hoffe, dass sich das im zweiten Teil noch steigert – das Potenzial ist vorhanden. Die Sache geht sehr ambivalent weiter.

Der Roman hat mehr Tiefe, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Ich bin bespannt, wie es weiter geht.

* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ®  sind eingetragene
 Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Dieser Beitrag wurde unter Perry Rhodan, Rezensionen abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.