Perry Rhodan 2912 gelesen … und jawohl – genau das erwarte ich, wenn ich mir einen Perry Rhodan Roman kaufe.
In seinem Doppelband hat Robert Corvus etwas geschafft, das ich nicht zu hoffen gewagt hatte: Es ist ein guter und spannender Roman geworden, in dem auch die leisen und lustigen Nuancen ihren Teil zu einem Gesamtkunstwerk beitragen. Und alles atmet nicht nur das Flair der Serie Perry Rhodan, es war fast schon einen Hauch zu viel des Guten. Bei Perry Rhodan erwartet man keine Lyrik, sondern gute und fesselnde Unterhaltung und genau das haben wir hier bekommen.
Schon der Anfang zeigt, wo es lang geht, wir steigen gleich mitten ins Geschehen ein. Der Level an Aktion ließ sich leider nicht durchhalten, aber es fing schon mal viel versprechend an. Mir hat dieser Einstieg hervorragend gefallen, auch wenn es in der Intensität nur ein Strohfeuer war.
Der Antagonist war dann doch etwas schnell und unaufgeregt verschunden – an der Stelle hätte eine weitere Szene nicht geschadet. Der Gäone Gi Barr konnte überzeugen, wobei ich ihn etwas überlegener eingeschätzt hätte. Die große Enthüllung verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, aber es könnte noch interessant werden. Im goldenen Reich ist einiges faul und das auf allen beteiligten Seiten.
Mit dem gestrandeten Schiff AN-ANAVEUD dem letzten Galakt-Transferer der Vanteneuer kam einiges an Sense-of-Wonder auf. Die Idee fand ich sehr charmant. Wobei man vielleicht noch etwas tiefer in die Technologie und Gesellschaft des Schiffes hätte abtauchen können. Die Vanteneuer sind nicht unbedingt Sympathieträger, aber in ihrer Fremdartigkeit geht das meiner Meinung nach in die richtige Richtungen, auch wenn man das vielleicht noch etwas runder hätte machen können.
Robert Corvus Fokus lag aber eindeutig auf Perry Rhodans Einsatzteam, wobei besonders der Oxtoner Báron Danhuser und die Xenosemiotikerin Penelope Assid zur Geltung kamen. An Schluss ging alles etwas einfach, aber es war kein Ende, das nicht nachvollziehbar oder nicht stringent gewesen wäre. Die Idee mit den doppelten Verneinungen als besonderes Merkmal der Vanteneuer war charmant, hätte aber auch bei den Schlüsselsätzen des Kommandanten angewendet werden dürfen. Das hätte die Mentalität der Schiffsbewohner weniger martialisch aber dafür glaubhafter wirken lassen.
In Summe war das der „Perry Rhodan-ischte“ Roman seit einer langen Zeit. Sehr schön, es freut mich, das es Robert Corvus gelingt das Feuer der Perry Rhodan Tradition mit frischem Brennstoff zu versorgen, ohne alles in alter Asche zu ersticken.
Klasse!
* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt