Perry Rhodan 3072 gelesen …

… und alea iacta est!

Normalerweise schreibe ich meine Rezension zum aktuellen Perry Rhodan sonntags vormittags, aber ich befürchte, das ist dieses Mal zu spät – oder zu früh je nachdem, wie man es nimmt.

Fakt ist jedenfalls, mit diesem Roman wurde der Rubicon überschritten – und die Perry Rhodan-Fans auf Facebook, Twitter und im Forum gehen steil.

Short: Altan versucht auf einer der Ausweglosen Straßen der Cairaner Gucky aus den Fasern der beiden Tomopaten Ly und Genner zu befreien.

Ob zum Gute oder zum Schlechten: Wer würde sich noch an Caesar, oder besser noch, an einen Oktavian erinnern, wenn Caesar den Rubicon nicht überschritten hätte? In dem Sinne ist das schon mal ein vollends gelungener PR-Stunt. So viel los war schon lange nicht mehr. Und wenn ich ehrlich bin, mich hat es voll mitgenommen. Mit „Der Ilt muss sterben!“ von Leo Lukas wurde das volle Gefühlspektrum bei mir getriggert.

Donnerstags massive Unlust auf Grund der ersten Seite. Massive Unruhe und dann erlag ich doch der Faszination des Grauens und habe den Roman dann noch am Donnerstagabend durchgelesen – nicht am Stück, aber auch das mit einem wilden Potpori der Gefühle. Gefolgt von Unglauben, Entsetzen, dem dringenden Bedürfnis, das Heft zu zerreißen, öffentlich mitsamt allen Heften ab 2700 auf einem großen Scheiterhaufen zu verbrennen. Und natürlich: mein Abo möglichst öffentlichwirksam zu kündigen. Und im, einsam vor sich hin denkenden, Planhirn die Erkenntnis, der Roman selbst war wirklich gut geschrieben und Leo Lukas ist im Herzen kein kaltblütiger Gucky-Killer. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob er das wirklich übers Herz gebracht hätte, wenn es nicht gleich auf der ersten Seite ein festes, unumstößliches Faktum gewesen wäre. Er hat, emotionslos betrachtet, einfach nur die Frage beantwortet „Wie konnte das nur passieren“?

Also ging ich an einem Donnerstagabend mit einem ganz dicken Hals zu Bett. Freitag war dann ein ganz normaler Arbeitstag, zwar Homeoffice, aber mit dickem Hals – was eigentlich nicht schlecht war, ich habe an dem Tag einiges über die Bühne bekommen. Manchmal hilft es doch, wenn mal mit einem nicht gut Kirschenessen ist.

Zurück zum Roman. Hier gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

a) Das ist echt und somit ist die Kacke am Dampfen. Was nicht schlecht wäre, so lebendig hat sich die Serie seit einer sehr, sehr langen Zeit nicht mehr angefühlt. Weniger als Vollgas und vollste Konzentration wäre in dem Falle fatal.

b) Das ist der x-te, ich habe aufgehört zu zählen, PR-Stunt. Dann ist auch die Kacke am Dampfen, von den Machern gewollt und geplant natürlich, aber nichtsdestotrotz, hoffe ich, das den Machern da eine verdammt gute Erklärung dafür einfällt.

Das Tafelsilber kann man nur einmal verscherbeln, wenn das komplette Set jeden Monat verkauft wird, sollte selbst der Begriffsstutzigste hellhörig werden.

Aber wie im täglichen Leben: Es ist kein gutes Zeichen, wenn man an das Familiensilber muss. Dann ist im Vorfeld gewaltig was schiefgelaufen, der Karren ist aus der Spur gelaufen und man sollte sich grundlegende Gedanken manchen. Der 3000. Zyklus fing noch schlimmer an als die vorhergehenden. Mal wieder eine grandiose Idee, mal wieder grandios verstolpert. Wer mag, kann sich meine beiden Geisterspiegel-Artikel durchlesen, ich habe keine Lust, das nochmal alles zu wiederholen, es ist irgendwie wie Steine auf einen Berg hinaufzurollen und sie dann wieder herunterkullern zusehen. Irgendwie sinnlos … es ändert sich nicht wirklich was.

„Der 2700er-Zyklus … oder warum ich mein Schweigen brach“: https://www.zauberspiegel-online.de/index.php/zauberstern-kolumnen-mainmenu-75/perry-rhodan-und-wir-mainmenu-456/24925-der-2700er-zyklus-oder-warum-ich-mein-schweigen-brach

„Alles »Rhodankohl«? Der 2700er-Zyklus zum Zweiten“: https://www.zauberspiegel-online.de/index.php/zauberstern-kolumnen-mainmenu-75/perry-rhodan-und-wir-mainmenu-456/24959-alles-rhodankohl-der-2700er-zyklus-zum-zweiten

Verena Themsen hat in Roman Schleifers Interview zu ihrem Roman PR 3069 quasi die Vertrauensfrage gestellt. Für mich persönlich möchte ich das mit einem Zitat eines Kommilitonen aus dem Studium beantworten „hinten kackt die Ente“. Es ist egal, mit welchen Intentionen man an eine Sache herangeht, entweder die Brücke hält, oder sie hält nicht.

Die bisherigen Zyklen waren nicht so überzeugend, dass ich die bisherigen Brücken im realen Leben (d.h. die Zyklen ab 2700 bis einschließlich den aktuellen) für nichts ahnende und nicht lebensmüde Mitbürger freigeben würde. Das riecht alles nach einem ersten Entwurf, der noch mal eine Runde in der Überarbeitung drehen sollte. Bei einem einzelnen Roman kann man das machen, bei einem ganzen Zyklus hat man nur einen Schuss und der muss sitzen. Perfekt.

In Summe. Die Perry Rhodan Macher haben den Rubicon überschritten, jetzt müsst ihr auch liefern. Es ist nicht meine Aufgabe, das schön zu reden.

In dem Sinne ich bin gespannt und mein Abo kann ich später immer noch kündigen. Irgendwann vielleicht …

— Update, hier geht es noch weiter : https://youtu.be/sy137sEee9g

* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene
Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

— Wer mich unterstützen möchte hier etwas Lektüre —

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