Perry Rhodan 3034 gelesen …

… und ich fand ihn chillig.

Das war für einen Thurner schon sehr entspannt und hatte fast was vom anderen Thurner, dem ohne h, dem Maler. Das Grundsetting ist jetzt nicht wirklich neu: Perry reist in eine neue Galaxis und ist mal wieder der richtige Mann zur falschen Zeit am falschen Ort.

Short: Perry Rhodan reist mit der RAS TSCHUBAI in die Heimatgalaxis der Cairaner, nach ANCAISIN. Dort trifft er auf ein in Raum treibendes Schiff der Quantam. Ganz nebenbei muss er sich noch flüchtigen Mengen Grey-Goos erwehren.

Wobei man das mit dem richtigen Mann so wahrscheinlich nicht stehen lassen können, schon können aber nicht sollten, lassen sollte. Schließlich geht es hier auch um die Materialwissenschaftlerin Gry O’Shannon. Mir ist sie sehr sympathisch. Selbstbewusst, selbstständig, neugierig und auch ein bisschen vorlaut. Und zumindest in meiner Vorstellung ein ziemlich heißer Feger. Eine der interessantesten Figuren seit längerer Zeit.

Sehr gelungen sind auch die Quantam, als Spezies und mit den Figuren Moquert und Taquav auch gesellschaftlich und als Einzelfiguren. Da ist Michael Marcus Thurner ein gelungenes Spiegelbild der zur heutigen Zeit lebenden Menschen gelungen. Man möchte sich den ganzen Tag die Augen und Ohren zuhalten, aber dann gibt es auch wieder diese erwachsenen, sehr menschlichen Momente. Klasse!

Gut durch schimmernd dann auch die nebulöse Gefahr im Hintergrund. Gut ganz neu ist das Konzept nicht wirklich, wenn man an die Abruse oder an Grey-Goo denkt. Die Idee, dass die kosmische Müllabfuhr ihren Job so komplett verbockt hat und ihre eigene Heimat in eine tote Wüste verwandelt hat, hat was.

„Das Welten-vernichtende Ding ist doch noch gut.
Damit kann man doch noch was tun.
Warum sollte man das jetzt unnütz fachgerecht entsorgen?“
Klingt sehr menschlich.

Super Konzept, meine Befürchtung ist aber, das sich, basierend auf den Erfahrungen der letzten Zyklen, der Sense-of-Wonder nicht so recht entfalten wird. Man darf diese Dinge nicht nur unter literarischen Gesichtspunkten sehen. Das Genre heißt nicht umsonst Science-Fiction. Hier bedarf es einer tiefergehenden, tiefschürfenden Beschäftigung mit der Materie. In bisschen Mystery-Geschwubbel wird da nicht reichen wenn es mehr als eine oberflächliche und damit austauschbare, belanglose Geschichte werden soll. Man darf da auch mal gerne den Techno-Philosophen raushängen lassen. In diesem Fall ist sehr lobenswert, dass sich Michael Marcus Thurner erkennbar mit der Materie auseinandergesetzt hat, auch wenn die Materialwissenschaftlerin doch etwas übertrieben viel im Revier der Xenologin wildert.

In Summe ist das hier kein Action-Reißer, sondern ein intelligenter Roman mit Actionanteilen und deutlich mehr Science als man das so gewohnt ist. Mir gefällt es, es ist ein kleines Kunstwerk, eines von der Sorte für das sich die Serie liebe. In der Hoffnung, dass dieses einen Trend darstellt, gerne weiter so.

Klasse!

* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene
Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

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