Gelesen Bernhard Craw „Sanguis B. – Vampire erobern Köln“

Ich muss zu meiner Schande gestehen, das Buch lag seit dem Garching Con auf meinen Stapeln der noch zu lesenden Bücher. Und wäre das wahrscheinlich auch noch etwas länger dort geblieben, hätte ich meinem Smart-TV nicht den Stecker gezogen und eine nochmalige Leseempfehlung dafür bekommen. Die Konkurrenz auf dem SUB ist groß!

Um so erfreulicher war dann die Lektüre des Buches. Unter dem Pseudonym Bernhard Craw debütiert der, unter seinem anderen Alias Robert Corvus möglicherweise bekanntere Autor, mit einem rasant zu lesenden und ultraspannendem Vampir-Triller.

Der 27 jährige Student der alten Geschichte Thomas Baleier erwacht in einer ungewohnten und sehr unerquicklichen Situation. Er wurde angefallen und langsam aber sicher dämmert ihm, dass sein bisheriges Leben zu Ende ist. Sein neues Leben zwischen Verstecken und Blutdurst ist weit davon entfernt romantisch oder gar glitzernd zu sein.

Muss man sich erst noch verstecken, so breitet sich die Untoten-Population mit jedem gebissenen Mensch bestimmter Blutgruppen epidemisch aus. Erst sind es die nächsten Freunde und Bekannten, dann werden es wildfremde Passanten.

Die Öffentlichkeit und Behörden gehen erst noch von verwirrten Einzeltätern aus, bis sich die Epidemie soweit ausbreitet, dass schließlich die Bundeswehr eingreifen muss. Ab der Stelle wird es dann mehr als ernst. Leider scheint wohl niemand bedacht zuhaben, das ein gebissener Soldat möglicherweise die Seiten wechseln könnte.

Während also die Zivilisation den Bach heruntergeht, macht sich Thomas Bekannte Epi, ihres Zeichens Medizinstudentin, daran einen Blutersatzstoff zu finden. Was auch nötig ist, denn wie man es von Informatikstudent Ottmar ausgerechnet bekommt, wird innerhalb von Monaten jeder Mensch auf dem Planeten tot oder ein Vampir sein.

Der Ersatzstoff wird schnell zu einer kostbaren Bürde, denn die Macht verteilt sich jetzt an die zuerst gebissenen Vampire, die jeder ihre eigene Vorstellungen einer neuen Weltordnung haben. Und es setzten sich nicht zwangsläufig die Netten durch.

Mir hat die schonungslose Konsequenz und Ehrlichkeit des Romans gefallen. Einige, der später auftretenden Figuren mögen überzeichnet wirken, und das plötzliche Auftreten dieser Seuche hinterlässt ein, zwei Fragen. Aber an der Stelle ist das Tempo der Geschichte schon so hoch, das man mehr um seine lieb gewonnen Charaktere bangt, als sich an Details aufhängt.

Vollkommen überzeugt hat mich die Auflösung der Frage nach dem Ursprung der Vampire und dem Motiv aber leider nicht. Aber das ist Jammern auf hohen Niveau, der Roman an sich überzeugt.

So ergeben Vampire Sinn und machen Spaß!

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