Gelesen: Cat Crimson & Alana Troy: Lovegoods Mission (Planetary Lust)

Gelesen: Cat Crimson & Alana Troy: Lovegoods Mission (Planetary Lust)

Der gewogene Leser dieses Blogs mag sich fragen: „Schweinkram – hier?“ Meine Antwort darauf ist: „Jein“, bzw „Aber hallo! Und es ist kein Schweinkram!“.

Beim Blick auf meine letzten Beiträge ist mir aufgefallen, das Blog hier ist etwas arg Perry Rhodan lastig. Das hat zum einen den Grund, da es im Moment mit den Lesungen bei den brennenden Buchstaben noch ruhig ist (am 23.01.2016 geht es aber mit einem Knaller wieder los) und ich mich noch durch Harlan Ellisons gesammelte Werke quäle. Wobei mir die letzte Geschichte erstaunlich gut gefallen hat, aber das mag literarisches Stockholm-Syndrom sein.

Kurz, ich war aus lauter Verzweiflung kurz davor mich auf das Thema „Dinoporno“ einzulassen. Das gibt‘s wirklich? Anscheinend ja und taugt auf jeden Fall für erstklassige Comedy des Kollegen Thorsten Küper. Nun gesagt getan und bei der einschlägigen Quelle nach den Thema gestöbert. Auf der Seite gab es dann allerdings auch ein Werk, das meinen Kerngenre dann doch deutlich näher stand. Und so wurde es dann „Cat Crimson & Alana Troy: Lovegoods Mission – Folge 2“ – was kann für 99 Cent schon schiefgehen?

Eines: Das Gekaufte kann sich überraschenderweise als besser als befürchtet entpuppen und man liest dann alles, was sich zu der Reihe noch finden lässt. Folge 2 erinnerte mich in ihrer Form und Handlung stark an die Romane von Stanislaw Lem. Die erotischen Stellen gingen dann in der Folge eher Richtung japanisches Hentai, aber waren durchaus gekonnt und niveauvoll geschrieben. Also erlag ich den Verlockungen der großen, sportlichen blonden Frau in ihrem Gold-Bikini (aus Luffa-Tex!).

Nun der SF-Anteil der Geschichte hat durchaus seine Reize, allerdings auch ein paar Stellen in dem die Handlung durch etwas zu flaches Gewässer führt. Nun schließlich soll die Erotik ja auch nicht zu kurz kommen. Leider sind die Übergänge dabei dann nicht immer fließend. Man merkt, dass die Autorinnen schreiben können, aber so ganz hat mich dann doch weder die Handlung noch die Erotik vom Hocker gehauen. Das Thema „Frau alleine mit sich selbst und ihrer Umgebung“ wirkt dann doch etwas klinisch. Der erste Band konnte mit einer reichen Umgebung punkten, aber leider zehren die nachfolgenden Teile zu sehr von dieser Umgebung und ihren sozialen Interaktionen, anstatt eine neue und reichhaltige lebendige Umgebung aufzubauen. Wer durch das „high tech – low life“ des Cyberpunk gewandert ist, erwartet da vielleicht etwas zu viel Patina. Der Spagat zwischen SF und Erotik sollte vielleicht keiner sein, äh … lassen wir das an der Stelle zur Diskussion offen. Etwas mehr Hintergrund und Umfeld hätten der Geschichte wahrscheinlich gut getan und auch die Erotik besser einbinden lassen. So ganz hat mich die Hintergrundstory da nicht überzeugt …

In Summe ein kurzweiliges Lesevergnügen. Längen kamen bei der Kürze der Texte jedenfalls nicht auf. Nun denn: Warum besteigt man einen Berg? Weil er da ist, auch wenn er sich im Nachhinein als Hügel entpuppen mag. Und auch Hügel haben ihre schönen Seiten.

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