Perry Rhodan 2839 gelesen …

Perry Rhodan 2839 gelesen …  und insgesamt hat er mir gefallen. Und das in mehr als nur einer Hinsicht.

Mit Aineas Cosentiu hat Leo Lukas eine Figur eingeführt, die an die „guten alten Zeiten“ erinnert. Eine Figur mit Charakter. Nicht unbedingt ein Sympathieträger, aber dennoch würde ich mir wünschen, das mehr Politiker so wäre wie dieser. Jemand der Dinge zum Guten bewegt bekommt und dabei nicht auf Populismus setzt, sondern Taten für sich sprechen lässt.

Ein Mensch mit Charakter, aber auch mit Marotten und Schattenseiten. Die ersten Abschnitte sprechen dann meiner Meinung auch ganz klar eine Warnung aus. Wie kommt es das jemand wie Aineas Cosentiu so einfach mit seinen Willen durchkommt? Nun auf der einen Seite siegt Frechheit, auf der anderen Seite fehlt es an ernsthaftem Widerstand. Ein Charakter, der zum gründlichen Nachdenken über Grundsätzliches anregt. In der aktuellen Zeit, finde ich, ist gründliches Nachdenken und dann anständig und menschlich handeln eine Tugend, die aus der Mode gekommen zu sein scheint. Eine der (vermeintlichen) Aufgaben von Science-Fiction ist es über das „was wären wenn“ und deren Konsequenzen nachzudenken. Hier würde ich sagen hat Leo Lukas einen Treffer gelandet. Eine spannende Frage.

Weiter geht es dann mit der eigentlichen Handlung des Romans. Der Untertitel des Covers verspricht einen „Zweikampf mit weitreichenden Folgen“. Meiner Meinung nach gibt es gleich drei dieser Zweikämpfe. Einen auf politischer Ebene, einen Mutant gegen mysteriöses Phänomen und dann natürlich Mann gegen Gestaltwandler. Der erste war wirklich gelungen und das war dem Charakter Aineas Cosentiu mit zu verdanken. Dann kam natürlich die „hypervereiste“ RAS TSCHUBAI“ und ihr Geheimnis um die „dys-chrone“ Drift. Es wird einiges enthüllt, aber vieles harrt noch des metaphorischen Eiskratzers. Selten war Eiskratzen so spannend ;). Der Kampf Monkey gegen den Jai in Hofnarrengestalt dagegen war eher eine lästige Pflichtübung. Ein Handlungsdoping, das vollkommen überflüssig war, die Geschichte hätte sich auch ohne getragen. Aber irgendwie musste der wohl mit in die Handlung. Wenigstens war er hier für eine nette Pointe gut. Vielleicht werde ich mit den Hofnarren ja doch noch warm.

Der Planet Medusa selbst hatte einige Momente, aber um diesen Handlungsschauplatz voll zur Wirkung kommen zu lassen, blieb in diesem Roman etwas wenig Zeit.

In Summe würde ich sagen war es ein interessanter Roman mit ein paar Stellen, die erkennbar mehr Pflicht als Kür waren. Aber auch ein paar gute Stellen, die hoffentlich eine konstruktive Diskussion tragen. Das ist schließlich eine Sache, die gute SF anstoßen sollte. Und nein, man muss dabei nicht meiner Meinung sein …

* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ®  sind eingetragene
 Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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