„Isch geh Schulhof“ – Eins plus mit Sternchen, setzen …

Isch geh Schulhof: Unerhörtes aus dem Schulalltag“ von Phillip Möller.

Wie komme ich dazu? Zu dem Buch?

Ehrlich gesagt war es ein Philip Marlowe würdiger Moment, einsam meine Emails durchstreifend stieß ich auf eine der unzähligen Emails von Amazon. Normalerweise wandern die – nach einem ganz kurzen Blick drauf – in den Papierkorb.

Und aus dem kurzen Blick wurde ein kurzer Klick auf die Webseite, ein kurzer Klick auf die Leseprobe. Nach den ersten Sätzen der Leseprobe wuste ich: nicht dein Genre, ABER ich will das jetzt lesen!

Eigentlich vollkommen unverständlich, wenn obwohl im wohlgeordneten Ost-Westfalen (wers ganz genau wissen will: in Südwesten von Ost-Westfalen) aufgewachsen und zur Schule gegangen, erfüllt mich die Erinnerung an meine Schulzeit immer noch (großteils*) mit Grauen und Unbehagen. Spaß hat mir das Lernen erst wieder nach einem Ausflug ins wirkliche Leben gemacht. Kurz mein Blick auf’s Schulsystem gleicht dem, den man so im allgemeinem Menschen aus extremen Inzestgebieten zuwirft: verstört, mitleidig und froh wenn das Bild wieder aus dem Kopf verschunden ist. Und das schon lange vor Sarrazin.

Nun zurück zum Buch. Es ist ein Page-Turner der verstörende Eindrücke hinterläßt. In manigfaltiger Weise. Nicht nur das Elend zu allererst der Kinder und ihrer Familien und das des deutschen Schulsystems – sondern ein etwas irritierter Eindruck in Bezug auf das wohliege Gefühl, dass der Held der Geschichte alle Hindernisse meistert und weiterhin meistern wird.

So ist es als gute Unterhaltung getarnte … nun was?

Eine Abrechung mit der Berliner Schulbehörde, mit der Personalrefernetin, die den Autor geschaßt hat?

Eine Anleitung zum Bessermachen? Eine Durchhalteparole für Lehrer, eben nicht aufzugeben, sondern für ihre Schüler zukämpfen.

Mit brennenden Fackeln zum Rathaus von Berlin zu ziehen? – Nun jetzt in der Gegend des Debakels von Berlin-Schönefelds BBR-International Airport  wohnend … sagen wir mal wir behalten das als Option im Hinterkopf. Und lassen den Gedanken da.

Nun der Autor würde Letzters wohl trotz oder gerade wegen seiner Situation nicht unterstützen. Es gibt den Weg des friedlichen Widerstandes, den des überlegten und ethischen richtigen Handelns. So nutzen sie ihre legalen gesellschaftlichen und politischen Möglichkeiten! Dem möchte ich mich anschließen.

Nach erfolgter Vorabkontrolle und unter Hinweis auf strikte Nichtzuständigkeit für die Webseite und deren Inhalt: gust du hier -> www.ischgehschulhof.de

 

* es gab auch bei mir Lehrer, die man lobend erwähnen sollte, aber das System inklusive und besonders mit der Verstickungen mit der Politik?

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