Perry Rhodan 3013 gelesen …

… und?

Wenn ich ein liebstes Filmzitat habe, dann ist es das herrlich arrogante „und?“ vom englischen König Eduard „the Longshanks“ im Film Braveheard. Hier hebt sich das gesprochene Wort deutlich vom geschriebenen Wort ab, den die wirkliche Bedeutung des Wortes liegt in der Betonung. An der Stelle mag sich der Leser dieser Zeilen fragen, was der Autor uns an dieser Stelle sagen will – und was das mit PR 3013 zu tun hat?

Eine ganze Menge und Marcel Reich-Ranicki hat das Mal treffend in einem literarischen Quartett auf den Punkt gebracht: „Was will uns der Autor hier sagen? Ich glaube, er weiß es selbst nicht!“

Long Story, short: Mich lässt der Roman etwas verwirrt zurück.

Short: In der Raumstadt Gongolis trifft Perry Rhodan nach 500 Jahren auf Reginald Bull. Ganz nebenbei sollen noch die Attentäter Dancer und Schlafner zur Strecke gebracht werden.

Wie schon in der Kurzzusammenfassung geschrieben, fußt Uwe Antons Roman auf zwei Dingen: Erstens zwei uralte Jugendfreunde treffen sich wieder und so ganz nebenbei soll noch eine möglichst fetzige Abenteuergeschichte über die Bühne gehen. Wie immer wenn eine Geschichte zwei Herren dienen soll, geht dabei in der Regel entweder eines oder beides davon in die Hose.

Mich würde echt brennend interessieren was genau als Vorgabe im Exposé stand. „Zeige das Bully in den 500 Jahren der Trennung gereift und aus Perrys Schatten getreten ist“? Das ist Uwe Anton definitiv gelungen!

Was mich an der Stelle wirklich ratlos zurücklässt, ist, wie Perry Rhodan plötzlich sein Gespür für Situationen und besonders seine fast schon magische Klarheit verliert. Wohin ist der „Sofortumschalter“ verschwunden? Wie kommt ein Perry Rhodan auf solch vollkommen blödsinnige Ideen?

Fast scheint es so, als ob der Autor sich gedacht hat: Ihr wollt Blödsinn? Ihr bekommt Blödsinn! Kurz, die Abenteuergeschichte hat mich beim besten Willen nicht von Hocker gehauen. Es gab durchaus vielversprechende Anlagen, aber leider passen die einzelnen Versatzstücke nicht voreinander. Es ist kein Geheimnis, dass ich in der Vergangenheit viel auf unsere beiden Expotrachen geschimpft habe, aber bei diesen Roman bin ich der festen Überzeugung, dass, wenn man gewollt hätte, das ein glaubwürdiger und spannender SF-Abenteuerroman geworden wäre.

Was es auch nicht wirklich herausreißt, sind die vielen Anspielungen und Bonbons, die im Roman versteckt sind. Ja, ich musste ab und zu schmunzeln, aber alleine aus Süßigkeiten kann man kein Hauptgericht zaubern.

In Summe bleibt dieser Roman somit hinter meinen Erwartungen – und das trotz zyklus-voranbringender Enthüllungen – zurück.

Mal sehen was die nächste Woche, außer den 3. Perry Rhodan Tagen in Osnabrück, so bringt.

* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene
Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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