Perry Rhodan 2883 gelesen …

Perry Rhodan 2883 gelesen … und ich hatte echte Probleme in den Roman hineinzukommen.

Das hat sich dann im Laufe des Romans deutlich gebessert. In den Zeiten, in denen ich noch nicht meinen Senf zur Serie auf wöchentlicher Basis beigesteuert habe, wäre dieses Heft nur angelesen auf dem Stapel für die Ablage in der eigenen Sammlung gelandet. Rückblickend werde ich da wohl den einen oder anderen Roman verpasst haben, der sich dann doch noch deutlich gesteigert hat. Mit etwas Abstand wäre das bei diesem Roman natürlich schade gewesen, denn der Roman hat mich mehr und mehr gefesselt.

Ich muss gestehen ich bin kein Fan der „Ich“-Perspektive. Das ist eine Erzählform, die meiner Meinung nach ohne das nötige Maß an Humor und Selbstironie schnell unerträglich wird. Ja, ich habe schon hervorragende Texte in dieser Perspektive gelesen, aber leider gehörte meiner Meinung nach Leo Lukas Interpretation des Innenlebens von Perry Rhodan nicht dazu. Ich höre in diesen Passagen nicht den unsterblichen, fiktiven Serienheld Perry Rhodan, nein ich höre hier den Menschen Leo Lukas selbst sprechen. Das ist auf seine eigene Art erfrischend und ein nettes Spiel mit der bewusst blass gehaltenen Figur Perry Rhodans – schließlich muss dieser als Projektionsfläche für das Selbst des Lesers dienen können. Ein großer Teil des Erfolgs der Serie ist das Gefühl ‚Ja, das könnte jetzt ich sein, ich hätte das jetzt auch so gemacht.‘ – und vieler Leserkommentare ‚das hätte ich jetzt genau so nicht gemacht‘. Ich kann Leo Lukas als Mensch hier verstehen und etwas in seine Seelenwelt schauen – was ich an anderer Stelle interessant gefunden hätte – hier reißt es mich aus dem Lesefluss. Es passt nicht zu dem Bild des Perry Rhodan, er mich fast 2883 Hefte begleitet hat.

Deutlich besser gefallen haben mir dagegen die Wuutuloxo, besonders die grummelige Oma, aka Zweitmechanikerin Jurukao. Die dargestellten Umbauten hatten ihren Charme. Ebenso die andersartige Technik der Wuutuloxo. Die hat mir gut gefallen. Dass das Tiuphorenschiff dermaßen umgekrempelt und seine Charakteristik dermaßen verändert wird, hätte ich nicht gedacht. Aber es macht einen wohlüberlegten Eindruck. An dieser Stelle gilt es wohl freudig zu vermelden, dass sich die Serie in puncto Technik wieder gefangen hat und jemand dort neue Akzente setzen kann. Sehr schön.

Kommen wir nun zu dem Teil, der diesen Roman quasi das Sahnehäubchen aufsetzt – wobei es zugegeben der Hauptgang des Menüs ist. Die gesamte Kommandoaktion hat mir von der anfänglichen Idee des Ordensobersten Xirtaaluk über die Enterung des Gyanli Raumers bis hin zum „Rückzug“ gefallen. Nicht weil alles perfekt gelaufen wäre, nein genau aus dem Grund, weil Dinge stellenweise gewaltig schiefgelaufen sind. Den genauen Ablauf werde ich natürlich nicht durchexerzieren, aber ich kann sagen, die Gesamtkomposition der eigentlichen Handlung hat mir sehr gut gefallen.

In Summe ein absolut lesenswerter Roman, auch wenn übertragen die Gummibärchen auf dem Steak jetzt nicht meins war. Ich mag Gummibärchen – nur nicht als Beigabe zum Hauptgericht. Ich denke, dieser Roman beschreitet genau den richtigen Weg, wenn auch ein, zwei Kleinigkeiten jetzt nicht gepasst haben.

Klasse!

* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ®  sind eingetragene
 Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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