Der BB Ebook-Event Countdown 2014 – Martin Barkawitz

Heute im Interview: Martin Barkawitz.

Auf meine Interviewanfrage habe ich eine sehr sympathische Email bekommen und gleich das Angebot zum Nachfragen genutzt. Martin liest am 11.05.2014 um 21:00 Uhr und man sollte sich das nicht entgehen lassen.

Ein historischer Krimi – das hört sich spannend an …

Hallo Markus,

ich bin mal so frei, dich zu duzen – sonst fühle ich mich so förmlich 😉

Ich würde die Fragen gerne per Mail beantworten, und da ich gerade Zeit habe, mache ich es sofort:

H: Was ist das BB E-Book Event (für dich)? Warum organisiert ihr das / warum nimmst du teil?

M. Ich halte das BB E-Book Event für eine hervorragende Möglichkeit, das Medium E-Book und die dahinter stehenden „Macher“ stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Allmählich spricht sich ja herum, dass das E-Book eine ernstzunehmende Alternative gleichermaßen für Newcomer und solche Oldtimer wie mich ist – trotzdem sind in Deutschland die Vorbehalte doch immer noch groß.

H: Wie siehst du das Medium Ebook im Vergleich zum klassischen Papierbuch? Persönlich, Philosophisch aber auch kommerziell?

M. Ich sehe mich als einen Erzähler, ich bin Story-orientiert – dabei ist es mir egal, ob eine Geschichte als Buch, E-Book, TV-Serie oder Computerspiel erzählt wird, solange sie mir gefällt. Ich stelle also nicht das geheiligte Medium Buch auf ein Podest, wie ich es bei manchen Kollegen erlebe. Trotzdem bin ich auch ein Hybrid-Autor, schreibe also sowohl Print-Romane als auch E-Books. Als Leser bin ich längst zum begeisterten Kindle-Benutzer geworden, weil ich auch gerne amerikanische Thriller lese – und die bekommt man eben also E-Book sehr günstig oder sogar umsonst. Was das Honorar angeht, so ist man mit E-Books natürlich wesentlich besser dran als mit Print-Titeln, jedenfalls wenn es um den prozentualen Anteil pro verkauftem Exemplar geht.

H: Wie siehst du das Medium SL im Vergleich zur realen/normalen Welt? Was hältst du von den Kulissen in SL bei deiner Lesung?

M. Ich muss gestehen, dass ich mich kaum im SL bewege, obwohl ich mich über die Einladung zum BB E-Book Event natürlich sehr gefreut habe. Ich hatte schon früher SL-Lesungen und fand die Kulissen immer ganz toll und liebevoll gemacht.

H: Was liest du auf den Ebook-Event? Bist du vor der Lesung aufgeregt, hast du gar Lampenfieber?

M: Ich lese aus meinem historischen Hamburg Thriller „Der Schauermann“, der im Jahr 1892 spielt. Klar, aufgeregt bin ich vor jeder Lesung, ob nun im SL oder in Fleisch und Blut – trotzdem macht es natürlich immer Spaß.

H: Kannst du vielleicht noch etwas mehr über den „Schauermann“ erzählen? Ich hatte vorhin eine Steampunkautorin im Interview, aber ich vermute es ist eher ein historisch korrekter Krimi oder? Hast du dafür viel recherchiert? Und wenn ja wie?

M: „Der Schauermann“ spielt in Hamburg vor dem Hintergrund der letzten großen Cholera-Epidemie auf deutschem Boden. Da ich selbst gebürtiger Hanseat bin und mich schon immer für die Geschichte meiner Heimatstadt interessiert habe, wusste ich grundsätzliche Dinge schon – beispielsweise, dass Hamburg in jenen Jahren ein großer Auswandererhafen für osteuropäische Emigranten auf dem Weg nach Amerika war. Da mein Protagonist ein Polizeibeamter – damals sagte man in Hamburg noch Konstabler oder umgangssprachlich „Udel“ – ist, habe ich viel über die damalige Polizeiarbeit recherchiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Revierwachen 1892 noch nicht mit Telefonen ausgestattet waren, dafür aber mit Morsetelegraphen. Und die Uniform erinnerte an jene der berühmten Londoner Bobbys, was zu dem Hamburger Faible für alles Englische passt … Ein ernsthaftes Thema waren allerdings die starken sozialen Unterschiede zwischen dem Elend der sogenannten Gängeviertel und dem Prunk der Villenvororte. Und genau dieser Gegensatz ist es, der sich wie ein roter Faden durch den ganzen Roman zieht und durch die Personen Lukas Boysen und Anna Dierks verkörpert wird.

So, ich hoffe, das reicht,um die Leser heißzumachen 😉

H: Hört sich auf jeden Fall spannend an. Am 11.05.2014 um 21:00 Uhr in Barloks Hafen kann man sich überzeugen wie die Jagt nach dem Täter mit dem Telegraphen funktioniert. Barloks Bühnenbild wird bestimmt wieder für eine sehr atmosphärische Stimmung sorgen …

Das Bild für das heutige Interview zitiere ich mal vom Thorsten:

MartinBarkawitz

[Quelle Thorsten Küper – Kueperpunk BB eBook Event]

zu den anderen Interviews

Dieser Beitrag wurde unter Interview, Lesung/Literarisch, Virtuelle Welten veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.