Perry Rhodan 2895 gelesen …

Perry Rhodan 2895 gelesen … und der erste Teil des Romans hat mir hervorragend gefallen, leider zeigt der Roman dann ab Seite 43 Schwächen, die ihn dann zum Schluss hin gewaltig einbrechen lassen.

Bis zum Wendepunkt des Romanes hin, jenem Zeitpunkt an dem Rhodan seinen Gedankensprung hat, haben wir ein komplexes und reichhaltiges Umfeld, in dem die Charaktere gut zusammen spielen. Es macht Spaß zu sehen, wenn etwas richtig funktioniert. Natürlich geht nicht alles vollkommen reibungslos vonstatten. Es gibt immer mehrere Lösungen für ein Problem, wichtig ist, dass man sich nachher auf eine funktionierende Lösung einigt. Und das natürlich auch bei gegensätzlichen Meinungen, Ansichten und Temperamenten.

Man merkt hier ist die Elite der LFT auf ihrem Flagschiff unterwegs. Wenn es jemanden gelingt, Unmögliches möglich zu machen, dann dieser eingeschworenen und eingespielen Gemeinschaft von herausragenden Individuen, denen es vor allem darauf ankommt Dinge zu bewegen, anstatt sich selbst zu profilieren. Eine solch positive Utopie hat mich überrascht und ich finde, das war wirklich gelungen. Wenn etwas den Geist von dem geatmet hat, von dem das diese Serie nun seit fast 2900 Heften und damit auch von fast 2900 Wochen, dann war es genau dieses Zusammenspiel von Individuen, die man sich getrost zum Vorbild nehmen kann.

Aber dann scheint Hubert Haensel ab Seite 43 die Kraft zu verlassen, diese gelungene Mischung Komplexität und Spannung aufrechtzuerhalten. Die Richtung stimmt noch, aber mich überzeugt der unsterbliche Serienheld an der Stelle nicht, an dem er sagt „Wir holen uns Unterstützung bei den …“. Vom Aufbau her wäre auch ein „wir nutzen die Stärke/Waffen des Gegners für uns“ möglich gewesen. Das hätte Perry Rhodans Gedankensprung an der Stelle für seine Zuhörer nachvollziehbarer gemacht. Natürlich wäre es an der Stelle auf genau die gleiche Lösung herausgelaufen, aber meines Erachtens nach ist das der Punkt, an dem die Geschichte den Pfad der Tugend verlässt.

Die Handlung wird immer widerstandsloser und entgleitet in Simplizität. Der absolute Tiefpunkt der Handlung ist dann denn die RAS TSCHUBAI einen ganzen Planeten für ein reines Ablenkungsmanöver zerstört. Ernsthaft, war das nötig? Solche Aktionen passen nicht in den Duktus des bis dorthin überzeugenden Romans. An dieser Stelle hat eine gedankenlose Albernheit der Expokratur einen herausragenden Roman vollkommen zerstört. Solche sinnlosen Grausamkeiten sollte man sich für die Antagonisten aufheben, dort gehören sie hin. Genau so eine sinnlose Grausamkeit macht einen Antagonisten erst zu einem Antagonisten. Zumal ein Ablenkungsmanöver vollkommen unnötig war.

In Summe hätte das mit einer der besten Romane der aktuellen Serie werden können. Ich wünschte, da hätte der Autor seine Vision aufrechterhalten können, es hätte sich gelohnt. So bleibt nur die Hoffnung, dass diese Kritik nicht umgehört verhallt.

* PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ®  sind eingetragene
 Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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Perry Rhodan 2894 gelesen …

Perry Rhodan 2894 gelesen … und ich muss gestehen ein paar Dinge auf den ersten Seiten haben mich gewaltig aus dem Lesefluss geworfen.

Eigentlich schade, denn ab dem Ende von Seite 12 hat mich der Roman und die Handlung überzeugt und mitgerissen.

Bringen wir die Stolpersteine gleich hinter uns:

Da war diese Textstelle, die man auf recht unterschiedliche Art und Wiese interpretieren kann und die ich an dieser Stelle einfach mal zitiere:

„Sichu, die die kurze Nacht nicht bei ihm verbracht hatte, unterhielt sich leise mit Gucky. Sie streichelte den Mausbieber hinter den Ohren, was Rhodans kleinem Freund ein wohliges Seufzen entlockte“

Also entweder hat Sichu einen neuen Freud (Gucky) oder da läuft gerade eine Menage à trois zwischen Sichu, Perry und Gucky. Den Teilsatz „… die die kurze Nacht nicht bei ihm verbracht hatte …“ hätte man auch komplett entfallen lassen können. So schreit diese Textstelle natürlich nach Interpretationen der Leserschaft.

Dann stellt sich die Frage, wie kommt ein Gasriese an die innerste Stelle eines Sonnensystems? Alle Planeten fangen als Gaswolken an. Stehen diese zu dicht an der Sonne, verflüchtigen sich die leichten Gase und es bleiben die schweren Elemente zurück, das zu einem festen Gesteinsplaneten führt. Also ist es eigentlich vollkommen unmöglich einen Gasplaneten näher an der Sonne zuhaben als feste Gesteinsplaneten.

Hier hat also die Kontrollinstanz für Physik gefehlt oder versagt, ebenso wie bei der Behauptung ein Zylinder (GYAAS-Klasse) mit 3100 Metern Länge und 775 Metern Durchmesser habe ein größeres Volumen als eine Kugel (RAS TSCHUBAI) mit 3000 Metern Durchmesser. Mein Taschenrechner behauptet da das Gegenteil.

Ab Seite 12 hat mich der Roman dann allerdings überzeugt. Bis auf einen zwischendurch etwas genervten wirkenden Perry Rhodan. Jemand mit seiner Lebenserfahrung sollte etwas souveräner im Umgang mit seinem Team wirken.

Überzeugt haben mich aber die Handlung, die lebendige und glaubhafte Schilderung der dort lebenden Gyanli unter Clanführer Bayvtaud. Die eingesetzten Dämonen waren ein interessantes Konzept, obwohl Cyborgs natürlich nicht ganz neu sind.

Ein absolutes Highlight war das Auftauchen der Antenne Cadabbs. Die erinnerte mich konzeptionell stark an den Aufbau eines Dolans mit seinen Exekutoren und von den Dimensionen her etwas an die HÜPFER des Forschers Douc Langur. Das war glaubwürdig und faszinierend.

Ein nettes Schmankerl waren auch die lebendigen und wandernden Silikatstrukturen des Planeten Goath. Ein liebevolles Detail.

Sehr gelungen und schön gelöst war auch der Posbi Schocco. Es hatte eine bittere Note, aber so sollte die Situation oder Aufgabenstellung in der Serie gelöst werden – Klasse!

Der verstolperte Anfang hätte echt nicht sein müssen, aber ab Seite 12 war es weiteres Meisterwerk aus Michael Marcus Thurnes Feder.

Klasse!

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Perry Rhodan 2893 gelesen und …

Perry Rhodan 2893 gelesen und … über den Roman musste ich erstmal eine Nacht schlafen, bevor ich dazu etwas sagen kann. Einige Dinge haben mir gut gefallen, bei anderen habe ich mich etwas überrollt oder vielleicht sogar überfordert gefühlt.

Der Roman an sich bordet vor Leben über und das ist etwas, was ich in der Serie wirklich vermisst habe. Das, finde ich, hat Leo Lukas sehr gut hinbekommen. Er hat sich darüber Gedanken gemacht, wie den so eine Expedition mit einem Raumschiff mit über dreißigtausend Besatzungsmitgliedern ablaufen soll. Das ist die Bevölkerung einer Kleinstadt. Da gibt es über dreißigtausend Individuen mit einem eigenen Leben und einer eigenen Geschichte und nicht nur eben die Hauptcharaktere und dreißigtausend belanglose Statisten. Von daher sollte es gerade auch um das Leben und Miteinander in der RAS TSCHUBAI selbst gehen.

Gut eingefangen hat Leo Lukas auch, dass es gerade keine natürlich gewachsene homogene Kleinstadt ist, sondern eine bunt zusammengewürfelte (Zweck)-Gemeinschaft aus Individuen, die irgendetwas besonders haben oder können müssen, um es auf ein Schiff wie die RAS TSCHUBAI zu schaffen.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass hier zusammengearbeitet wird, um im Team die anstehenden Probleme zu lösen. Und besonders auch das man dem Roman anmerkt, das sich Leo Lukas mit dem Problem selbst und der dahinterstehenden Technik intensiv beschäftig hat. Als jemand der selbst SF schreibt, weis ich, das ist anstrengend! Da liegt die Versuchung immer nah, schnell, schnell drüber hinwegzuhuschen und sich ausschließlich auf Handlung und Aktion zu stürzen. Von daher bin sich sehr angetan von dem, was ich gelesen habe.

Leo Lukas wäre nicht Leo Lukas wenn es nicht humorig dabei zugehen würde. Humor ist immer so eine Sache, mal passt es, mal passt es nicht. Da hat der Autor nicht immer Einfluss auf die Rezeption beim Leser. Neben dem einen oder anderen gelungenen Schmunzler, war da aber auch die eine oder andere Stelle, die etwas überdreht wirkte.

Aber kommen wir nun zum „Aber“ am Roman im zweiten Teil des Romans. Diese Sache ist mir schon in den letzten Vorläufer-Romanen negativ aufgefallen: Es gibt zu viele Charaktere an zu vielen gleichzeitigen Baustellen. Ich persönlich verliere hier schlicht und ergreifend die Übersicht. Wer macht wo was? So etwas ist tödlich für die bei einer Geschichte naturgemäß angestrebten Immersion in die Geschichte. Im besten Fall bleibt die Geschichte oberflächlich, im schlimmsten Fall ist es einem irgendwann egal, wer wo was macht! Ich muss gestehen in diesem Roman habe ich da die geistige Notbremse gezogen und nicht versucht Leo Lukas zu folgen. Es war nicht langweilig, es war gut und mit viel Herzblut geschrieben, aber es war „too mutch“.

Hier wäre eine Reduktion auf eine Gruppe oder die Feldherren-Perspektive meiner Meinung nach besser gewesen. Da wir hier im Perryversum uns in einer Science Fiction-Umgebung aufhalten, wäre es durchaus möglich gewesen aus der Zentrale – oder einem Missionsoperationszentrum – heraus das Ganze mit zu erleben und trotzdem ganz nah mit dabei zu sein. Besser wäre natürlich eine kleine überschaubare Gruppe gewesen, die auf eine Mission geht. Aber dafür hätte es ein viel kleineres, aber dafür überlegenes Schiff gebraucht. Eines wie Taurecs SYZZEL oder das Dreizackschiff TARFALA des Nakken Paunaro. Die STARDIVER aus 2700 hätte da Potenzial in der Richtung geboten. Aber lassen wir das Thema, bevor ich mich wieder über das sinnlose Verschleißen von Potenzial in dem Zyklus aufrege.

Die RAS TSCHUBAI ist ein gutes und faszinierendes Schiff und Leo Lukas hat uns in diesem Roman gezeigt, wie man dem Schiff Charme und Leben entlockt.

Gerne mehr von diesem bunten überbordenden Leben und dann auch bei den Charakteren bleiben, um als Leser die Chance zu haben mit diesen Charakteren mitfiebern zu können. Gerne auch mal im Zusammenspiel mit der Zentrale und dem Mutterschiff.

Klasse, mit den aufgeführten Abstrichen.

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Perry Rhodan 2892 gelesen und …

Perry Rhodan 2892 gelesen und … auch die zweite Hälfte des Doppelromans aus Michelle Sterns Feder hat mir gut gefallen. Der Roman steckte voller gut umgesetzter witziger Ideen.

Angefangen gleich mit dem Blog „Gholdo unterwegs“. Ich fand es herrlich absurd sich vorzustellen, wie ein Kelosker für seine armen spurdenkenden Fans einen Blog schreibt. Ich fand es jedenfalls ziemlich witzig. Das hatte was.

Dass Perry Rhodan dann höchstpersönlich mit einer Jaurin-Spacejet auf Rettungsmission geht, ist sehr klassisch – hat aber immer noch seinen Charme. Besonders mit der RAS TSCHUBAI als Trägerschiff im Hintergrund. Natürlich geht Perry Rhodan nicht alleine auf Rettungsmission, er wird dabei von fast jedem begleitet, der in der jüngeren Zeit eine gewichtige Rolle gespielt hat. Schade ist nur, das diese nicht wirklich eine Chance hatten ihre Talente auszuspielen, sondern nur gerade passend für eine bestimmte Aufgabe benötigt wurden. Das wirkte dann doch etwas konstruiert. Das allerdings gut. Die Pusselsteine fügen sich glatt ineinander und ich finde keinen Ansatz, der die Geschichte kollabieren lassen würde.

Gholdorodyn musste mit seinem Kram schleunigst das Weite suchen, hinterlässt aber mit den GH_SD-7 Sonden etwas, was sein Fehlen wieder mehr als ausgleicht. Gucky war ebenfalls gehandicapt und schießt gleich am Anfang einen Bock. Aber er wäre nicht der Retter des Universums, wenn er nicht doch noch eine gewichtige Rolle zu spielen hätte. Pey-Ceyan und Attilar Leccore wirken deutlich unterrepräsentiert, kriegen dann aber doch noch einen Moment, in dem sie sich nützlich machen können. Schön fand ich das bei Attilar Leccore nicht alles so glatt und perfekt läuft, wie man das bisher gewohnt war, sondern mal auffällt das etwas faul ist. Sichu Dorksteiger entwickelte sich zu einer weiblichen Version von Perry Rhodan, die vielleicht nicht „sofortumschaltet“, aber schnell und folgerichtig die Lage durchschaut und handelt. Das hat mir fast etwas besser gefallen, als der Teil Perry Rhodans, der einfach glatt seine Ziele erreicht. Perrys Begleiter müssen was tun und das bekommen sie trotz der zu überwindenden Schwierigkeiten gut hin. Auch Perrys Enkelin Farye Sapheroa und ihre Mitgefangenen schlagen sich gut, wobei sie da vielleicht auch etwas Welpenschutz genossen haben.

Etwas kurz kamen vielleicht auch die Besonderheiten der programmierten Welt, aber mehr wird wohl in Kürze folgen. Einige Diskussionen um Technik haben mir jedenfalls gut gefallen, dahinter vermute ich eine ausführliche und fruchtbringende Zusammenarbeit im Team.

Ebenfalls mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet waren die beiden Gyanli Thamogand und sein Vorgesetzter Benronard.

In Summe war es also ein mit viel Arbeit und Liebe zum Detail ausgearbeiteter dichter und komplexer Roman. Mir persönlich war er etwas zu perfekt. Das teilhabende Ensemble war mir etwas zu groß und es hätte vielleicht etwas mehr schiefgehen können, um mehr Tempo in den Roman zu bekommen – aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau.

Es war ein kleines Meisterwerk – Klasse!

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Welten an Drähten und wahre Namen 168, Christian Kathan liest live aus „Lady Twilight“…

Im von Miara Lubitsch erbauten brandneuen Theater des neuen Kreativdorfs, welches übrigens passenderweise wirklich „Brennendes Theater“ heißt, lass gestern Christian Kathan liest live aus „Lady Twilight“.

Ganz korrekt aus „Schergen der Verzweiflung“, dem ersten Band der kommenden Ebook-Reihe „Lady Twilight“.

Wie von Autor angekündigt, sorgte die offenherzige Erotik beim männlichen Publikum – wobei ich hier nur für mich spreche – für etwas Irritation, während die anwesenden Damen offensichtlich dabei durchaus auf ihre Kosten kamen. Ich muss gestehen „Paranormal Romance“ ist nicht ganz mein Genre – aber Christian Kathan kann sowohl lebendig schreiben als auch seine eigenen Texte beim Zuhörer durch seine hervorragende Lesestimme wirken lassen.  Es wurde jedenfalls nicht langweilig. Zumal der Autor vor der Lesung fleißig aus dem Nähkästchen plauderte.

Leider forderte eine lange und anstrengende Woche bei mir ihren Tribut, so dass ich leider nicht alles mitbekommen habe, aber von dem was ich mitgekommen habe ist „Lady Twilight“ definitiv eine Empfehlung für die Fans des Genres wert. Handwerklich gab es bei mir jedenfalls nichts auszusetzen.

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