Welten an Drähten und wahre Namen XIV, Konklusion erster Teil

Nach einer Reihe von Besuchen in der virtuellen Welt ist es vielleicht mal Zeit vom Teilnehmen und Beobachten zum Reflektieren und Philosophieren überzugehen.

Dieses Wochenende drängt es sich förmlich auf über das Thema reale und virtuelle Welt zu philosophieren. Eine Lesung in SL über den japanischen Schriftsteller Ryunosuke Akutagawa (hat a. Suizid gegangen, b. litt an einer Psychose, c. ein Meister eines Faches), ein interessanter Post über die Abhängigkeit von Ausprägungen einer Geisteskrankheit vom Umfeld und nicht zuletzt der Film „Total Recall“, der passend zum Wochenende in meinem Briefkasten landete (Leihabo. Es war übrigens das Remake von 2012. Ich persönlich fand ihn jetzt besser als ihn die Kritiken gemacht haben).

In Summe genug Anlässe um zu Überlegen ob wirklich alles so ist, wie es als gegeben angenommen wird. Nun was ist normal, was ist nicht mehr normal? Die gesamte Gattung der Phantastik lebt entweder davon sich eben diese Frage zustellen, oder dieses Frage komplett zu ignorieren und fiktive/phantastische Welten zu erschaffen und diese als das Normal zu behandeln. Einer der großen Kritikpunkte an dem Genre (oder auch an SL) ist: „Das ist doch nicht die reale Welt.“

Nein natürlich nicht! Oder doch? Streng gesehen, niemand lebt wirklich in DER realen Welt. Jeder lebt in dem Modell, das sich das eigene Gehirn von der realen Welt macht.

So gesehen leben wir alle in unserer eigenen Version der Welt um uns herum. Die Wahrheit liegt sprichwörtlich im Auge des Betrachters, sei man nun Politiker, Investmentbanker, Trekie, An-die-heile-Welt-Glaubender oder einfach nur ein ganz normal Verrückter.

Wirklich wichtig ist es die eigene Theorie der Welt experimentel in der Realität zu validieren. Aber auch da kann eine Menge schief gehen, also Schutzbrillen auf!

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